Wenn wir an Gewalt denken, sehen wir blaue Flecken, harte Worte, offene Eskalationen.
Wir denken an das, was sichtbar ist – und oft schon zu spät.
Doch Gewalt beginnt viel früher.
Sie beginnt mit einem Gefühl: Nicht gehört werden. Ausgeschlossen sein. Sich klein fühlen.
Sie beginnt dort, wo Kinder und Jugendliche keine andere Strategie mehr haben, um sich zu zeigen, als mit Lautstärke, Abwehr oder Angriff.
Gewalt ist oft keine Entscheidung.
Sondern der Versuch, mit innerer Not umzugehen – auf die falsche Art.
Was wirklich hinter Gewalt steckt
Kein Kind wird aggressiv geboren.
Was sich im Verhalten zeigt, ist meist Ausdruck eines inneren Mangels:
mangelnde Selbstregulation
fehlende Vorbilder im Umgang mit Konflikten
Unsicherheit über den eigenen Wert
Erfahrungen von Ohnmacht, Ausgrenzung oder Hilflosigkeit
Wenn wir nur das Verhalten betrachten, bestrafen oder „wegorganisieren“, greifen wir zu kurz.
Wir brauchen ein tieferes Verständnis.
Der erste Schlag ist oft der letzte Hilferuf
Aggressives Verhalten schreckt ab – das ist sein Ziel.
Aber dahinter steckt oft ein Kind, das nicht weiß, wie es sonst Grenzen setzen oder auf sich aufmerksam machen kann.
In unseren Gewaltpräventionstrainings arbeiten wir genau hier:
an der Ursache, nicht nur an der Wirkung.
Was Kinder lernen, wenn Gewalt thematisiert wird
Selbstreflexion:
„Was passiert in mir, bevor ich ausraste?“
Kinder lernen, ihre inneren Signale frühzeitig wahrzunehmen.
Alternative Strategien:
Sie entdecken, wie man Grenzen setzt, ohne sie zu überschreiten.
Wie man Nein sagt – ohne laut zu werden.
Empathie:
Durch Rollenspiele, Perspektivwechsel und ehrliche Gespräche entsteht echtes Verständnis:
für sich selbst und für andere.
Transfer in den Alltag:
Nicht nur in der Turnhalle, sondern im Klassenzimmer, auf dem Pausenhof, zu Hause.
Was es braucht, damit Gewalt keine Option ist?
Kinder brauchen Räume, in denen Gefühle nicht unterdrückt, sondern gelenkt werden.
Wo sie lernen: „Ich darf wütend sein – aber ich muss niemanden verletzen.“
Wo sie merken: „Ich werde ernst genommen – auch wenn ich leise bleibe.“
Gewaltprävention ist kein Sonderthema.
Sie ist die Basis für jede sichere Klassengemeinschaft.
Unsere Haltung bei SOKO-NRW
Wir glauben, dass hinter jedem auffälligen Verhalten ein unerfülltes Bedürfnis steht.
Deshalb arbeiten wir nicht mit Strafen, sondern mit Beziehung.
Nicht mit Macht, sondern mit Klarheit.
Und nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe.
Denn nur wer sich sicher fühlt, kann friedlich handeln.
Du möchtest mehr darüber erfahren, wie Gewaltprävention in deiner Schule aussehen kann?
Dann melde dich gern – wir gestalten gemeinsam einen Weg, der wirkt.